Lucas Edel: Venustransit.
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Venustransit 2012
© Venustransit.de 2000-2012
Lucas Edel: Venustransit.
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Venustransits in der Kunst

Zu den erstaunlichsten Begleitphänomenen der Venustransits gehört ihre inspirative Wirkung auf Künstler. Dies mag zunächst einmal etwas erstaunen, handelt es sich doch um optisch eher unspektakuläre Himmelsereignisse, im Vergleich etwa zu einer totalen Sonnenfinsternis, einem hellen Kometen oder einem Sternschnuppenregen. Doch die Venusdurchgänge haben, angefangen mit der ersten Beobachtung im Jahr 1639, immer wieder eine seltsame Faszination auf die jeweiligen Zeitgenossen ausgeübt. Vielleicht ist es die Seltenheit dieser Ereignisse, die das Bewustsein für die eigene Vergänglichkeit schärft und zur künstlerischen Verarbeitung anregt. Wie dem auch sei, wir stellen Ihnen hier einige Beispiele zum Thema "Venustransits in der Kunst" vor.

DICHTKUNST

Viele Beobachter haben den Venustransit 2004 im (digitalen) Bild dokumentiert. Rüdiger Vaas hat seine Eindrücke im geschriebenen Wort festgehalten:

Venustransit (zwischen dem 2. und 3. Kontakt)

Einmal im Leben
Zum Venustransit
Den Blick zu erheben:
ein himmlischer Hit.

Kreis ist im Kreis
Klein und sehr groß,
Schwarz bloß auf Weiß -
Und doch so grandios.

Die Scherenschnittscheibe
Wie aus der Sonne gelocht -
Nicht ich übertreibe:
Glücklich, wer's zu sehen vermocht'.

MALEREI

In der Hoole Church in Lancashire/England erinnert eine inzwischen berühmt gewordene Glasmalerei an Jeremiah Horrocks historische Beobachtung des Venusdurchgangs von 1639. William Crabtree wurde um 1880 in einem Gemälde an der Wand der Town Hall in Manchester verewigt. Zahlreiche historische Gemälde und Grafiken findet man auf der Homepage von Chuck Bueter.

BILDENDE KUNST

Pünktlich zum Venustransit 2004 wurde ein Gedenkstein für Jeremiah Horrocks aufgerichtet. Von Deborah Stern stammt eine Bronze-Skulptur namens "Transit of Venus".

THEATER

Im Jahr 2008 wurde im Bickford Theater innew York das Stück Transit of Venus aufgeführt, welches sich mit dem tragischen Schicksal von Guillaume Le Gentil beschäftigt.

MUSIK & SOUNDCLIPS

1883 schrieb der amerikanische Komponist und Patriot John Philip Sousa unter dem Eindruck des Venusdurchgangs vom 6. Dezember 1882 eine Marschmusik, die er "Transit of Venus" betitelte. Es handelt sich dabei um das wohl bekannteste Beispiel für den Einfluss der Venustransits auf die Kunst.
Die neuseeländische Folk-Sängerin Willow Mackay komponierte 1969 zum 200. Jahrestag der Beobachtung des Venustransits 1769 durch James Cook den Song "Transit of Venus", den Sie hier in einer von uns mit einem Sequenzer-Programm arrangierten Instrumental-Version hören. Die Noten, den Text und eine kurze Erläuterung finden Sie bei Chuck Bueter.



Auch der Venustransit 2004 wirkte musikalisch inspirierend. John Wesley Barker hat verschiedene Versionen seiner barock klingenden Komposition "Transit of Venus: for flute(s)" erstellt, die er auf seiner Seite in unterschiedlichen Formaten zum Download anbietet.
Die Band Star Sounds Orchestra hat während des Transits in Österreich live gespielt. Einen editierten Ausschnitt dieses Konzerts können Sie online hören oder auf den heimischen PC downloaden.
"Transit of Venus" ist der Name eines 2009 gegründeten Bandprojekts der neuseeländischen Multiinstrumentalistin Kristie Addison. Im Juni 2012 soll ein Konzeptalbum zum Venustransit erscheinen. Zur Einstimmung kann man sich bereits einen der Songs mit dem Titel "Morning Star" nachstehend anhören. (Englisch)
Der Bonner Amateurastronom Paul Hombach arbeitet hauptamtlich als Musiker. Nebenbei hat er sich Gedanken über die Vertonung astronomischer Periodizitäten gemacht, so z.B. die der Venustransits. Die erstaunliche Ergebnisse dieser Arbeiten können Sie sich als mp3-files anhören.
Ein Venustransit besteht aus 3 Haupt-Phasen: Ingress, Wanderung der Venus über die Sonnenscheibe und Egress. Mit Hilfe eines Sequenzer-Programms haben wir zu den Venustransiten 2004 und 2012 Soundclips erstellt, die diesen Ablauf mit elektronischen Tönen wiedergeben. Dabei wird der Weg der Venus über die Sonne durch die Mitte des Transits wiederum in 2 Hälften gegliedert. Der dritte Clip verknüpft den Transit 2012 als Soundcollage mit den historischen Venusdurchgängen. Er ist in Sekunden genauso lang wie der Venustransit 2012 in Minuten.

"Transit 2004"

"Transit 2012"

"Transits in Time"
Die aus dem Jahr 2005 stammende Idee zu "Transits in Time" (s.o.) wurde im Jahr 2012 weiter entwickelt:
Der Venustransit am 05./06.06.2012 dauert geozentrisch 6 Stunden und 41 Minuten. Für "Transits in Time" wurde der Transit im Zeitmaßstab 1:60 dargestellt, d.h. eine Sekunde in der Animation entspricht einer Minute in der Wirklichkeit. Musikalisch wird dies durch einen Triangelton pro Sekunde umgesetzt. Ingress- und Egress werden durch eine auf- bzw. absteigende Tonreihe hörbar gemacht.
Nach der spannenden Ingress-Phase hat der Beobachter viel Zeit, um über die Venustransits der Vergangenheit und die oft abenteuerlichen Reisen zu Ihrer Beobachtung nachzudenken. Musik aus der jeweiligen Zeit begleitet von historischen Bildern rufen uns diese Ereignisse in Erinnerung. 6m41s sind 401s - dies entspricht fast genau der Zeitspanne (402 Jahre), die vergangen ist, seit erstmals Teleskope in den Himmel gerichtet wurden und die moderne Astronomie begründet wurde; 402 Jahre, in denen die Menschheit ungeheuren politischen Umwälzungen und technischen Entwicklungen unterworfen war. Doch ganz gleich, was wir hier unten auf der Erde tun - die Himmelskörper folgen stoisch ihren durch die physikalischen Gesetze bestimmten Bahnen. Der bekannte Bonner Musiker, Comedian und Amateurastronom Paul Hombach hat dies alles im Frühjahr 2012 musikalisch neu umgesetzt; die begleitende Diashow wurde von Venustransit.de erstellt.