Lucas Edel: Venustransit.
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Venustransit 2012
© Venustransit.de 2012
Lucas Edel: Venustransit.
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VENUSTRANSIT IN SCHWEDEN

EINFÜHRUNG

SONNTAG, 03.06.2012

MONTAG, 04.06.2012

DIENSTAG, 05.06.2012

MITTWOCH, 06.06.2012

EINFÜHRUNG

Unter den mit normalen Verkehrsmitteln erreichbaren Orten nördlich des Polarkreises bot Kiruna dank seiner Lage im Lee der bis zu 2000m hohen Skanden die wohl besten Chancen auf eine erfolgreiche Beobachtung des Venustransits in seiner gesamten Länge. Nach einer Statistik von Jay Anderson sollte es dort zur Transitzeit mit einer Wahrscheinlichkeit von etwa 70% völlig wolkenfrei oder zumindest mehr oder weniger aufgelockert bewölkt sein. Daher organisierte Eclipse-Reisen.de eine Kurzreise nach Nordschweden (Reiseprogramm [pdf, 6kb]), an welcher ich als Reiseleiter teilnahm. Neben dem großen Himmelsereignis standen Besuche der in Kiruna ansässigen Forschungseinrichtungen auf dem Programm. Das Schwedischen Institut für Weltraumphysik, der Weltraumbahnhof Esrange und das Radarsystem EISCAT beschäftigen sich u.a. mit der Erforschung der irdischen Hochatmosphäre (Polarlichter, Leuchtende Nachtwolken, stratosphärischer Ozonabbau usw.). Natürlich durfte auch eine Besichtigung der berühmten Erzmine tief unter der Stadt Kiruna nicht fehlen.
Bekanntlich ist Klima das, was man erwartet, und Wetter das, was man bekommt. Eine ungewöhnlich ausgeprägte wolkenreiche Ostwetterlage sorgte bereits am Vortag des Transits für eine nicht unerhebliche Nervosität bei den 25 Reiseteilnehmern. Etwa 4 Stunden vor Beginn des Transits war klar, dass eine Fahrt über die E10 in das etwa 90 km westlich von Kiruna gelegene Abisko die besten Erfolgschancen bieten würde. Nachdem sich dort kein optimaler Beobachtungsplatz finden ließ, wurde alles auf eine Karte gesetzt und bis auf das Björnfjell, den Gebirgspass zwischen Abisko und Narvik, gefahren. Hier fanden wir 25 Minuten vor dem 1. Kontakt an der etwa 520m hoch gelegenen Bahnstation Vassijaure einen hervorragenden Beobachtungsplatz. Zwar verschwand die Sonne kurz nach dem ersten Kontakt hinter einem etwa 10km nördlich von uns gelegenen Berg; doch danach konnten wir den Venustransit in seinem gesamten Verlauf bei besten Wetterbedingungen beobachten.

Auf dieser Seite finden Sie Impressionen der Reise in Form eines ausführlichen Berichts sowie mehreren Videos und einer Auswahl von Fotos. Bereits während der Tour hatten wir via Twitter live berichtet.

Hinweise zu den Fotos

Um die Erläuterungstexte zu sehen, bewegen Sie bitte den Mauszeiger auf das jeweilige Vorschaubild. Durch Mausklick auf das Vorschaubild öffnet sich eine größere Version (720*540 px; ca. 65 kb) in einem separaten Fenster. Alle Fotos wurden mit einer Panasonic DMC-FZ18 aufgenommen.
Film (Links, Laufzeit 8m38s) und Diashow (Rechts, Laufzeit 5m51s) mit Impressionen der Reise

SONNTAG, 03.06.2012

Pünktlich um 10:00 Uhr bin ich am verabredetem Treffpunkt im Terminal 1 des Frankfurter Airports. Ich habe schon am Vortag online eingecheckt, muss also nur noch meinen Koffer aufgeben. Von den anderen Teilnehmern ist zunächst keine Spur zu sehen. Der Check-In für SAS-Flüge erfolgt bei deren Airline-Partner Lufthansa, die dutzende von Schaltern hat. Ich stelle mich gut sichtbar am Ende dieses Bereichs auf. Nach und nach melden sich dann auch die Mitreisenden, die z.T. am anderen Ende des LH-Bereichs eingecheckt und mich dort vergeblich gesucht haben. Der Frankfurter Airport erweist sich mal wieder als unübersichtlich. Als ich alle auf meiner Liste abgehakt habe, gehe ich mit 2 Teilnehmern noch einen Kaffee an der benachbarten Bar trinken, bevor wir durch die Sicherheitskontrolle marschieren. Am Gate stoßen wir auf zwei weitere Mitreisende, die aus München kommend den Transitbereich nicht verlassen mussten. Es herrscht einige Verwirrung bezüglich der Zollkontrolle in Stockholm. Angeblich muss man seinen Koffer dort abholen und identifizieren, bevor er weiter nach Kiruna transportiert wird. Dies ist auch die Meinung eines Bediensteten am Gate, während die Dame am Check-In meinte, dass dieses Prozedere nicht erforderlich wäre.
Mit etwas Verspätung – offenbar hat sich die Reinigung der Maschine verzögert - starten wir dann nach Stockholm. An Bord gibt es schwedische Zeitungen. Ich habe Norwegisch gelernt, hatte aber bei meinem ersten Aufenthalt in Schweden im September 2001 (Östersund) so meine liebe Mühe mit dem vom Norwegischen abweichenden Vokabular. Doch jetzt habe ich seltsamerweise überhaupt keine Probleme. Im den Dagens Nyheter gibt es einen ausführlichen Artikel zum Venustransit, der auf den schwedischen Nationalfeiertag (6. Juni) fällt. Auch das Boulevardblatt Aftonbladet berichtet, verlegt den Transit aber auf den 7. Juni; wer sich auf diesen Artikel verlässt, muss seine Transitbeobachtung wohl auf das 22. Jahrhundert verschieben. Kurz vor der Landung auf dem gut 40 Kilometer südlich von Stockholm gelegenen internationalen Airport Arlanda gibt es eine Durchsage, dass Passagiere, die mit SAS von dort weiterfliegen, ihr Gepäck nicht abholen und identifizieren müssen. Da die Ansage sehr genuschelt ist, frage ich zur Sicherheit noch einmal beim Chef-Steward nach, der mir das Prozedere bestätigt.

Wir haben auf dem Airport gut 3 Stunden Aufenthalt. Ich wechsele erst einmal Geld und hole mir dann die unvermeidliche Pölse med bröd (eine Art Hotdog) und einen Kaffee. Dann schlendere ich vom Terminal 5, wo wir angekommen sind, Richtung Terminal 4, von dem die nationalen SAS-Flüge abgehen. Zwischen den Terminals befindet sich ein neuer, architektonisch recht ansprechender Trakt namens SkyCity. Hier stoße ich in einem Café überraschend auf 2 Teilnehmer, die direkt von Düsseldorf gekommen sind und sich ihrerseits auch zufällig getroffen haben. Wir quatschen eine Zeit, bevor wir zum Terminal 4 weiterschlendern. Vor dem dortigen Gate warten bereits die weiteren Mitreisenden, die aus Hamburg und Düsseldorf nach Arlanda geflogen sind. Die Gruppe ist jetzt fast komplett, nur 4 der einschließlich mir 26 Teilnehmer fehlen, da sie erst am späten Abend mit der Spätmaschine nach Kiruna kommen werden.
Der Flug nach Kiruna verläuft ereignislos. Wie üblich drehe ich eine Runde durch die Maschine und spreche kurz mit allen Teilnehmern. Das Flughafengebäude in Kiruna ist mehr als überschaubar. Vom einzigen Gepäckband geht es direkt nach draußen auf den Vorplatz. Eine Zollkontrolle gibt es nicht - das ist also der Grund, dass selbige in Stockholm erfolgt. Warum SAS-Passagiere trotzdem nicht kontrolliert werden, bleibt ein Geheimnis. Die Tatsache, dass ich ohne jede Ausweiskontrolle von Frankfurt nach Kiruna gelangt bin, ist gleichfalls bemerkenswert.

Der Transferbus wartet bereits auf uns; die Fahrt zum Hotel dauert keine 15 Minuten. Das Vinterpalatset ist ein von außen hübsches und von innen helles, freundliches und gemütliches kleines Hotel. Ich übernehme den Check-In für die Teilnehmer und sehe mich dann draußen ein wenig um. Das Hotel liegt am südlichen Stadtrand oberhalb des Bahnhofs. Dahinter erstrecken sich in einem Tal die ausgedehnten Anlagen der Bergbaugesellschaft LKAB, über denen der halb abgebaute Erzberg Kiirunavaara thront. Das Wetter ist freundlich, es gibt hohe dünne Bewölkung, auf welche die Sonne einen 22°-Halo zaubert - ein gutes Omen für die Transitbeobachtung? Wir könnten es vielleicht gebrauchen, denn die aktuellen Wettervorhersagen für die übernächste Nacht sind nicht allzu vielversprechend. Das Abendessen ist typisch skandinavisch und gleich am ersten Tag werden wir alle mit Moltebeeren verwöhnt - fast alle, denn die beiden mitreisenden Jugendlichen sind für die etwas eigentümlich schmeckenden Früchte nicht zu begeistern. Dankbar nehme ich mich einer der beiden Portionen an. Nach dem Abendessen treffen wir uns zum "Meet and Greet" im Tagungsraum unter dem Dach des Hotels. Einige der Teilnehmer kenne ich bereits von Sonnenfinsternis-Reisen - Island 2003, China 2009 und Patagonien 2010. Fast alle haben den Venustransit 2004 gesehen, einige den Merkurtransit 2003, ein paar der Älteren auch den Merkurtransit 1970. Nebenbei stellt sich heraus, dass so mancher durch Captain Kirk und Commander McLane zur Astronomie gefunden hat. Schließlich zeige ich noch eine kurze Diashow von meiner Venustransit-Reise 2004 nach Island.
Es ist inzwischen recht spät geworden; es dauert nicht mehr lange, bis die noch fehlenden Teilnehmer per Taxi eintreffen. Zu meiner Überraschung sind es nur drei Personen - wo ist der Vierte? Das Hotel hat für die Spätankömmlinge ein paar Sandwiches vorbereitet, die dankbar angenommen werden. Während ich auf den fehlenden Mitreisenden warte, mache ich noch ein paar Fotos - es ist ja rund um die Uhr taghell. Schließlich trifft der Vermisste ein - es stellt sich heraus, dass wir vergessen hatten, ihm eine Infomail zu senden. Zu allem Überfluss sind auch die Reiseunterlagen nicht bei ihm angekommen, sodass er meine Handy-Nummer nicht hatte. Da er die Flüge selber organisiert hatte, gab es von uns auch kein E-Ticket, welches er hätte vermissen können. Ich entschuldige mich für die Panne und verspreche, ihm am nächsten Tag ein Bier auszugeben.
Nachdem alle auf ihren Zimmern sind, gehe ich noch einmal hinaus und fotografiere das Hotel. Diese Tour ist für mich zugleich der Scouting-Trip für unsere geplante Polarlicht-Reisen nach Kiruna.

MONTAG, 04.06.2012

Noch vor dem Frühstück sehe ich mich bei herrlichstem Wetter draußen vor dem Hotel um. Die Sonne steht schon hoch am Himmel. Ich schätze, dass sie spätestens gegen 5 Uhr über dem nördlich gelegenen Hang zum Vorschein gekommen ist. Man könnte also den 3. und 4. Kontakt auch direkt am Hotel beobachten - eine interessante Alternative.
Das Frühstücksbuffet ist üppig und nett arrangiert; bei mir wird es ein Arbeitsfrühstück, weil ich nebenbei im Internet surfe. Neben den aktuellen Wetterberichten interessieren mich die Emails, welche über Nacht eingegangen sind. Noch bevor wir gegen 9:30 Uhr zu unserer Tagestour aufbrechen, testen einige Teilnehmer ihre Geräte. Nach einer längeren ruhigen Phase glänzt die Sonne zur Zeit wieder mit einigen größeren Fleckengruppen.

Unsere Fahrtroute am 04.06.2012
Unsere Fahrtroute am Montag, 04.06.2012

Pünktlich um 10:00 Uhr setzt der Busfahrer uns am unweit des Airports gelegenen Schwedischen Institut für Weltraumphysik (Institutet för Rymdfysik = IRF) ab. Später wird uns ein anderer Fahrer abholen. Unsere Führung durch das IRF beginnt mit einem Vortrag des Schweizer Wissenschaftlers Dr. Martin Wieser. Er stellt die Forschungsgebiete vor und geht dann kurz auf die Geschichte der Venustransits ein. Das IRF begleitet das Ereignis mit einer Veranstaltung im Rathaus (Folkets Hus) und einer öffentlichen Beobachtung auf dem Luossavaara. Genau dort wollen wir auch hin, und ich frage deshalb, mit welchem Andrang er rechne. Bei der Partiellen SoFi am 01.06.2011 waren etwa 60 Interessenten anwesend. Ich bin halbwegs beruhigt, dass es auf dem relativ kleinflächigen Berggipfel nicht zur Überfüllung kommen wird. Allerdings kann ich nicht einschätzen, wie viele Transittouristen außer uns unterwegs sind. Immerhin ist Kiruna in Europa die Prime Location, und individuelle "Eclipse Chaser" orientieren sich gerne an unseren Reiseprogrammen.
Nach dem Vortrag ist erst einmal ein kurze Kaffeepause in der hellen, freundlichen Kantine angesagt. Dann teilen wir uns für die Führung durch das Institut in 2 Gruppen auf. Zunächst geht es aufs Dach des Gebäudes, wo zahlreiche Messgeräte zur Atmosphärensondierung stehen, zumeist durch Glaskuppeln geschützt. Unter einer der Kuppeln befindet sich die europäischen Polarlicht-Fans wohl bekannte Kiruna Allsky-Cam. Nebenbei bietet sich ein guter Rundblick auf die Landschaft; in einiger Entfernung grüßt bereits die Parabolantenne des EISCAT-Receivers, die wir am Nachmittag besichtigen werden. Als nächstes geht es in die Laborräume; ein zufällig vorbeikommender deutscher Wissenschaftler zeigt uns seine Apparatur, mit der er die Mikrowellenstrahlung des stratosphärischen Ozons auffängt; Herzstück der aufwändigen Anlage, die er selber in jahrelanger Arbeit konstruiert und kalibriert hat, ist eine winzige Hornantenne.
In Kiruna werden zwar (noch) keine Satelliten ins All geschossen, aber welche gebaut. Bereits Studenten bekommen die Aufgabe Mini-Satelliten zu konstruieren, die dann im Vakuumlabor, das wir jetzt besichtigen, auf ihre Tauglichkeit getestet werden. Danach geht es für die Studenten-Satelliten allerdings nicht in eine Rakete, sondern in eine Schauvitrine. Um Ausbildung und Forschung optimal miteinander zu verzahnen, ist dem IRF eine Abteilung der Universität Luleå angegliedert, in die wir abschließend einen kurzen Blick werfen. Dort steht im Foyer das Modell einer Höhenforschungsrakete vom Typ MAXUS.
Nach dem sehr informativen Rundgang geht es wieder in die Kantine, wo ein typisch skandinavisches Mittagessen auf uns wartet - Kartoffeln, Fleischklöße und Preiselbeeren. Selbige wachsen neben einigen anderen typischen Pflanzen der borealen Zone direkt vor dem IRF. Ich nutze diese günstige Gelegenheit für eine kurze botanische Führung.

Auf der etwa 30minütigen Fahrt zur Esrange gebe ich über das Bordmikrofon einige Erläuterungen zu Klima, Pflanzen- und Tierwelt. Von letztere wird man am ehesten Rentiere zu sehen bekommen, mit viel Glück vielleicht auch einen Elch. Einige Kilometer vor der Esrange befindet sich linker Hand eine Satellitentracking-Station der ESA. Die könnte man sich im Rahmen der geplanten Polarlicht-Reisen eigentlich auch einmal anschauen.
Vor der Einfahrt zur Esrange stehen neben dem Visitor-Center die Stufe einer MAXUS sowie ein komplettes Exemplar einer kleineren Rakete. Es handelt sich hier nicht um Modelle, sondern um Originale, aus denen natürlich der hochbrisante Treibstoff - eine Mischung aus Aluminiumpulver und Ammoniumperchlorat - entfernt worden ist. Im Visitor-Center gibt es zur Begrüßung die nächste Runde Kaffee und Kuchen, bevor wir uns in der kleinen Ausstellung umsehen. Es folgt ein Vortrag über die Aktivitäten der Esrange, in dessen Rahmen spektakuläre Videos von Raketen- und Ballonstarts gezeigt werden. Die riesigen Heliumballons werden zur Erforschung der Stratosphäre eingesetzt. In den Sommer- und Wintermonaten herrschen dort oben beständige Windströmungen, in denen die Ballons die Erde auf etwa 70° Nord komplett umrunden können - wenn die Russen eine Überfluggenehmigung erteilen. Die höheren Schichten der Atmosphäre - Mesosphäre und Thermosphäre - sind die Domain der Höhenforschungsraketen. Allerdings dienen heute die meisten Starts Experimenten in der Schwerelosigkeit, welche im Vergleich zur ISS oder auch unbemannten Satelliten hier konkurrenzlos preiswert durchgeführt werden können. Der Start der kleinsten Rakete, welche für studentische Projekte verwendet wird, kostet gerade einmal EUR 15000, wobei immerhin Höhen um die 80km erreicht werden.
Nach der ausgiebigen Einführung fahren wir unter Begleitung eines Mitarbeiters der Esrange auf das Gelände. Vorbei am Hauptgebäude mit seinen beiden markanten gelben Kuppeln geht es zum Raketen-Abschussgelände. An dem etwa 100m hohen Stahlgittermast in der Mitte befinden sich u.a. Windmesser, deren Daten vor jedem Start benötigt werden. Die meisten Raketen werden aus dem konischen Skylark-Tower abgeschossen. Geschützt vor Wind und Wetter werden die Raketen hier auf ihren Einsatz vorbereitet. Obwohl die Abgase bei der Zündung mehrere tausend Grad heiß sind, erwärmt sich die Wand des Towers nur auf etwa 20 Grad - eine geniale Konstruktion. Für die großen MAXUS-Raketen gibt es einen eigenen Launch-Turm. Dieser wird vor dem Start auf Schienen zur Seite gerollt, sodass die MAXUS im Freien abhebt. Im Inneren des Launchers sehen wir auch eine Rakete - wiederum ein Dummy ohne Treibstoff. Weiter geht es zu dem riesigen Ballon-Startgelände; da gerade die Sommer-Campagne vorbereitet wird, sind hier keine Besichtigungen möglich.

Unsere Gruppe besteht ausschließlich aus Amateurastronomen mit teils jahrzehntelanger Beobachtungs- und Reiseerfahrung. Vom Besuch der Esrange sind sie zu meiner Freude ziemlich begeistert. Und es geht ja noch weiter. Vorbei an der bereits erwähnten ESA-Station und den zusammengeschmolzenen Resten des bekannten Eishotels in Jukkasjärvi gelangen wir auf einer Schotterpiste durch elchverdächtiges Gelände zum EISCAT-Receiver. EISCAT (European Incoherent Scatter ) ist ein System, das mit hochfrequenten Mikrowellen die Ionosphäre anregt, um Aufschlüsse über die Mechanismen der Polarlicht-Entstehung zu bekommen. Der Sender (Transmitter), eine Parabolantenne, steht in Tromsø. Diese und zwei völlig baugleiche Schüsseln von jeweils 32m Durchmesser in Sodankylä (Finnland) und Kiruna (Schweden) dienen als Empfänger (Receiver). Der anwesende Techniker führt uns zunächst einen eindrucksvollen Schwenk der riesigen Parabolantenne vor. Dann dürfen wir nacheinander in 2 Gruppen auf die Basisplattform hinauf und uns das Gerät aus der Nähe anschauen. Abschließend bekommen wir den Kontrollraum gezeigt. Dort stehen neben Erläuterungstafeln lediglich ein paar Schaltschränke, in denen die von der Antenne aufgefangenen Signale verarbeitet und abgespeichert werden. Die ganze Technik wirkt schon etwas antiquiert, doch neben dem Parkplatz sehen wir Testelemente der nächsten EISCAT-Generation. Diese arbeitet mit einer großen Anzahl simpler Dipolantennen, welche - ähnlich wie das Radioteleskop LOFAR - nach dem Prinzip des phasenverzögerten Empfangs funktionieren.

Da am Morgen ein entsprechender Wunsch geäußert worden ist, legen wir auf dem Rückweg einen Stopp im wenige hundert Meter vom Hotel entfernten Stadtzentrum ein. Ein Teil der Gruppe steigt hier aus, um Souvenirs zu erwerben oder um sich einfach etwas umzusehen. Was man hier zu sehen bekommt, ist der Charme der 1970er-Jahre. Der wird allerdings in einigen Jahren verschwunden sein, weil große Teile der Stadt verlegt werden müssen - auf Grund des Bergbaus sackt der Boden ab. Mit einem Teilnehmer, der bereits in Patagonien 2010 mit uns unterwegs war, suche ich vergeblich nach einem netten Café. Auch der Besuch der Kirche, die baulich an ein Lappenzelt erinnern soll, scheitert. Sie hat bereits vor knapp 2 Stunden geschlossen. Am Busbahnhof, der von einem weiteren Modell einer MAXUS-Rakete dominiert wird, stoßen wir in der Wartehalle schließlich auf einen Imbiss, wo wir eine Pölse essen und einen Kaffee trinken. Vorbei am aus unerfindlichen Gründen preisgekrönten Rathaus gelangen wir durch einen Park gegen 18:00 Uhr zurück zum Quartier.

Im Hotel sind mittlerweile intensive Diskussionen bezüglich der Wetteraussichten für den Venustransit ausgebrochen. Mehrere Leute studieren am Hotel-PC oder am eigenen Notebook diverse Wettermodelle und die Prognosen der schwedischen und norwegischen Wetterdienste. Die Aussichten für Kiruna sind schlecht, aber in Narvik soll es klar werden. Nun war ich zweimal in Narvik - 1993 und 1996 - und bin damals jeweils auf der E6 weiter nach Norden und zurück nach Süden gefahren. Ich krame in meinen Erinnerungen und schaue mir die Region dann auf GoogleEarth an. Von Kiruna kommend führt die Straße unmittelbar nördlich von Narvik am Ufer des Ofotfjord entlang. Dort hat man freien Blick über das Wasser. Doch in etwa 15 Kilometer Entfernung befinden sich weit über 1000m hohe Bergmassive. Da bräuchte es schon eine ungewöhnlich große Refraktion, um den 1. und 2. Kontakt zu sehen. Auch auf dem Björnfjell, der Passhöhe oberhalb von Narvik, über die die E10 von Kiruna kommend führt, stellt sich ein ähnliches Problem. Zwar führt die Straße an der Südseite über das bis zu 10km breite Plateau, aber im Norden stehen 1000m höhere Berge. Ein Mitreisender hat eine große Lappland-Karte gekauft, die ich mir auch noch anschaue. Wenn wir den 1. und 2. Kontakt sehen wollen, sind Narvik und das Björnfjell unabhängig von den Wetteraussichten keine wirklichen Alternativen. Nun soll das Wetter in der Transitnacht überall entlang der norwegischen Küste klar sein, auch in Tromsø und weiter nördlich. Tromsø liegt Luftlinie etwa 200km entfernt. Wenn die Bewölkung in der Nacht zu Mittwoch so hoch hängen würde, wie jetzt gerade, könnten wir vom Luossavaara aus evt. unter den Wolken her in den klaren Bereich schauen und dort die Sonne dicht über dem Horizont sehen. Bezüglich des 3. und 4. Kontakts mache ich mir angesichts der derzeitigen Prognosen nicht allzu viele Sorgen, da sollten wir gute Chancen haben. Besonders groß ist unsere Reichweite mit dem Bus nicht, denn bereits wenige Stunden nach dem Ende des Transits müssen wir wieder am Airport sein. Eigentlich ist es auch noch viel zu früh, um sich auf einen konkreten Plan festzulegen. Trotzdem spreche ich als Vorsichtsmaßnahme nach dem wieder ausgezeichneten Abendessen mit dem Hotelpersonal ab, dass unsere Nachtverpflegung morgen bereits um 21:30 Uhr (statt wie geplant um 22:30 Uhr) zur Verfügung steht.

Um 20:30 Uhr treffen wir uns wieder im Konferenzraum, wo ich in leicht abgewandelter Form den bereits auf dem ATT und in Bonn gehaltenen Vortrag über die Venustransits und ihre Geschichte halte. Zum Abschluss führe ich Paul Hombachs Transits in Time auf - es ist die 5. und vielleicht letzte öffentliche Präsentation der audiovisuellen Kollage. Danach gehe ich kurz auf die aktuellen Wetteraussichten ein, und erläutere die Idee, unter den Wolken herzugucken.
In der aktuellen Situation gibt es eigentlich nur eine erfolgversprechende Strategie, nämlich solange wie möglich Informationen zu sammeln und dann in letzter Minute intuitiv zu entscheiden. Auf diese Art bin bislang noch jedesmal zum Erfolg gekommen, so bei der Ringförmigen SoFi 2003, beim Venustransit 2004, bei der MoFi im Oktober 2004, bei der Ringförmigen SoFi 2005 und bei der Partiellen SoFi im Juni 2011.

Nachdem die Runde auseinander gegangen ist, möchte ich dem gestern spät eingetroffenen Herrn das versprochene Bier spendieren. Er entscheidet sich dann für einen Kaffee. Daraus entwickelt sich ein langes Gespräch ... eigentlich wollte ich früh ins Bett gehen.

DIENSTAG, 05.06.2012

Ausgerechnet an diesem sehr langen Tag ist ein zeitiges Frühstück erforderlich, weil wir bereits um 8:45 Uhr oben an der Tourist-Information sein müssen. Von dort fahren wir mit einem Bus in das unterirdische Bergwerk. Am Anfang wurde das hochwertige Eisenerz (Magnetit) hier in Kiruna im Tagebau gefördert, woraus die weitgehende Zerstörung der Erzberge Kiirunavaara und Luossavaara rührt. Später hat man sich für den Tiefbau entschieden. Inzwischen liegt die Fördersohle mehr als 1000m unter dem Nullniveau, welches durch den Gipfel des Kiirunavaara definiert wird. Darunter reicht der Erzgang noch mindestens weitere 900m in die Tiefe. Auf einer alten Fördersohle auf dem Niveau 540m hat man ein Besucherbergwerk eingerichtet. Eine zweispurige, auch für große Busse geeignete Straße führt unter die Erde. Unten angekommen werden wir zunächst alle mit Schutzhelmen ausgerüstet, bevor wir in einer riesigen als Kino hergerichteten Halle ein Einführungsvideo anschauen. Dann werden wir durch einen blau ausgeleuchteten Gang zu einem Bereich mit zahlreichen Erläuterungstafeln geführt. Hier gibt es auch eine Modelleisenbahn, welche die nach Narvik fahrenden Erzzüge darstellt. Weiter geht es zu einigen Bergbaumaschinen, namentlich einem riesigen Bagger und einer nicht minder imposanten Bohrmaschine für die Sprenglöcher. Etwas weiter befindet sich eine Cafeteria, wo wir die inzwischen schon gewohnte Versorgung erhalten. Danach ist die Zeit für das Grubenmuseum, indem auch die Geschichte der Stadt erzählt wird, leider etwas knapp. Ich werfe noch einen Blick auf die Straßenbahn, welche in früheren Zeiten über der Erde durch Kiruna gefahren ist. Und dann geht es auch schon wieder zurück an die Oberfläche.

Das Mittagessen ist bereits auf 12:30 Uhr angesetzt, damit am Nachmittag noch Zeit zum Schlafen ist, denn wir werden ja die ganze kommende Nacht unterwegs sein - wo auch immer. Inzwischen zeigt sich mehr und mehr, dass das Norwegische Wetteramt einen weitaus umfangreicheren Service bietet als die Schweden. Allerdings hat das einen kleinen Haken: die norwegischen Meteorologen streiken gerade. Alles was uns präsentiert wird, ist vollautomatisch von Computern generiert worden. Besonders interessant ist im Moment der Satellitenfilm. Das Bewölkungsgebiet, das uns solche Sorgen macht, erstreckt sich von der Kola-Halbinsel über den Süden Lapplands und die Skanden bis auf den Atlantik hinaus und weiter nach Island. Für die dorthin Gereisten besteht kaum noch Hoffnung auf eine erfolgreiche Beobachtung des Transits. Ich schaue noch kurz beim isländischen Wetteramt vorbei - allenfalls im Großraum Reykjavík bestehen Aussichten auf Auflockerungen. Viel besser sieht es für uns aus, denn nach dem Satellitenfilm befinden wir uns nahe am Nordrand des Bewölkungsgebiets. Dieses zieht - untypischerweise - stur von Ost nach West, während es sich in Nord-Süd-Richtung gar nicht bewegt.
Die norwegischen Rechner sagen zudem ein Aufklaren nach Mitternacht vorher, hier in Kiruna und mehr noch im westlich von uns gelegenen Abisko. Mit den Daten lässt sich ein erster Plan entwickeln, und den werde ich gleich beim Meeting im Konferenzraum auch vorstellen. Die Nervosität ist bei einigen Mitreisenden jetzt extrem hoch; es wird bereits diskutiert, mit einem Mietwagen in das 3 1/2 Fahrstunden entfernte Kautokeino auszuweichen - mit dem Risiko, den Rückflug vielleicht zu verpassen. Realistischer erscheint es da schon, mit dem Bus und der gesamten Gruppe die 180 km bis Karesuando zurückzulegen. Etwa 30 Kilometer vor dem schwedisch-finnischen Grenzort entdecke ich zudem in GoogleEarth einen Höhenzug, der freien Blick nach Norden gewähren sollte.
Ich zeige die aktuellen Wetterdaten und Satellitenfilme auf der großen Projektionsfläche; nach dem derzeitigen Stand ist es denkbar, zumindest den Beginn des Transits auf dem Luossavaara zu beobachten, da ja die Bewölkungsgrenze nur knapp nördlich von uns liegen wird. Später könnte man ggf. Richtung Abisko fahren oder aber zum Hotel zurückkehren. Ich setze für 19:30 Uhr ein weiteres Meeting an, danach werde ich mit dem Taxi auf den Luossavaara fahren, um die Lage besser einschätzen zu können.

Jetzt ziehen sich einige auf ihre Zimmer zurück, andere surfen weiter durch die Wetterdaten. Als ich wieder einmal auf die norwegische Wetterseite schaue, haben die Computer neue Prognosen generiert. Die sehen jetzt deutlich besser aus; wenn sie stimmen, sollte es hier in Kürze aufklaren. Dagegen ist nun in Karesuando während der Nacht mit Wolken zu rechnen. Nach einem weiteren Kaffee scheint plötzlich die Sonne in den Aufenthaltsraum – sieht so aus, als seien die norwegischen Rechner wirklich zuverlässig. Die Gelegenheit wird von denjenigen, die nicht schlafen, genutzt, um ihre Geräte zu testen. Ich hole den kleinen und leichten Refraktor heraus, den mir ein Bonner Sternfreund netterweise geliehen hat. Das Röhrchen kommt auf das Fotostativ; auf die Mitnahme einer Montierung habe ich Gewichtsgründen verzichtet. Ich muss daher von Hand nachstellen, aber es geht auch nur darum, den Fortschritt des Transits auf einer Projektionsfläche zeigen zu können. Ich stelle das Gerät auf den Balkon vor dem Aufenthaltsraum und justiere solange, bis ich eine gestochen scharfes Bild der recht zahlreichen Sonnenflecken erhalte. Für ein Equipment, das zusammen etwa EUR 130,- gekostet hat, kann ich wirklich zufrieden sein. Ich ziehe sorgfältig alle Schrauben stramm, um die Einstellungen zu fixieren, mache ein paar Testfotos und stelle das Gerät dann wieder in den Raum zurück. Hier herrscht jetzt die vor einem größeren astronomischen Ereignis typische Stimmung unter den Teilnehmern. Ein Herr, der bereits 2003 in Island dabei war, fühlt sich an den damaligen Nachmittag vor der SoFi in der Unterkunft am Mývatn erinnert.
Jedenfalls ist die allgemeine Nervosität weitgehend verflogen. Das ändert sich auch nicht, als die Sonne wieder verschwindet, denn die Norweger haben vorhergesagt, dass noch einmal Wolken durchziehen werden. Doch dann kommt eine neue Prognose der Computer, und die hat sich drastisch verschlechtert. Um klaren Himmel zu haben, müssten wir nun mindestens bis aufs Björnfjell fahren, also dorthin, wo uns Berge im Weg stehen werden. Aber bevor wir hier nur Wolken sehen, ist eine Fahrt dorthin zumindest einen Versuch wert. Doch dafür wird die Zeit nicht reichen, weil der Bus erst um 22:30 Uhr eintrifft. Um unseren Aktionsradius zu erweitern, ordere ich das Fahrzeug daher jetzt auf 21:30 Uhr um.

Das 19.30 Uhr-Meeting findet etwas verspätet und sehr improvisiert im Aufenthaltsraum statt. Ich erläutere die aktuelle Situation; eine Entscheidung, wohin es geht, kann ich aber noch nicht treffen, denn wir haben wir hier am Hotel oder auch oben in der Stadt keine Möglichkeit, den Nordhorizont einzusehen; der Luossavaara verstellt die Sicht. Also muss ich da jetzt unbedingt hoch, um die Lage besser einschätzen zu können. Während die Gruppe zum Abendessen geht, bestelle ich an der Hotelrezeption ein Taxi. Nach einigen Minuten Wartezeit kommt ein Van. Die Fahrerin stammt aus Luleå und ist nur für eine Woche vertretungsweise in Kiruna. Auf dem Luossavaara war sie noch nie, findet es aber ganz interessant, da einmal hochzufahren. Die Schotterpiste, welche von der Skistation am Westhang des Berges auf den Gipfel führt, bereitet ihr sichtliches Vergnügen. Weniger Vergnügen bereitet mir, was ich dann von oben sehe: Bewölkung bis zum Nord- und Osthorizont. Das sind niedrige Wolken, die auf dem norwegischen Satellitenfilm gar nicht erkennbar waren. Tief im Nordwesten gibt es über dem Gebirge jenseits von Abisko ein paar Wolkenlücken. Vermutlich ist dies das Aufklarungsgebiet, welches sich auf der norwegischen Seite der Skanden befindet. Eins ist jedenfalls sicher: wenn wir hier auf dem Luossavaara den 1. und 2. Kontakt sehen wollen, brauchen wir sehr viel Glück. Da ich mich darauf nicht verlassen möchte, ist die Entscheidung klar: wir werden Richtung Abisko fahren und uns dort, wo die E10 zum Torneträsk hinunter führt, einen Beobachtungsort suchen. In Abisko selber würden uns wiederum hohe Berge nördlich des Sees im Wege stehen. Wenn der 2. Kontakt vorbei ist, können wir immer noch den Standort wechseln.
Unabhängig von der aktuellen Situation eignet sich der Nordhang des Luossavaara hervorragend zur Polarlicht-Beobachtung, da man sowohl die Beleuchtung der Stadt als auch diejenige der Skipiste im Rücken hat. Nach Norden hin erstreckt sich über dutzende von Kilometern nichts wie unbesiedelte Wald- und Moorlandschaft. Ich bitte die Fahrerin noch um einen kurzen Fotostopp an der Skistation; dann lasse ich mich zum Hotel zurückbringen.

Nachdem alle mit dem Abendessen fertig sind, schildere ich kurz, was ich oben vom Luossavaara aus gesehen habe, und dass es definitiv Richtung Westen gehen wird. Nachdem unsere Verpflegung (Sandwiches, Obst, Kaffee und Tee) für die Nacht im Bus verstaut ist und ich mich vergewissert habe, dass jeder seinen Ausweis dabei hat (falls wir nach Norwegen hinüber fahren), geht es gegen 21:45 Uhr los. Ich bin mir zu diesem Zeitpunkt bereits relativ sicher, dass wir im Laufe der Nacht bis auf das Björnfjell gelangen werde. Ich hatte immer die Idee, mit einer Gruppe einmal während der Nacht auf das Hochfjell zu fahren - dieser Wunsch wird sich nun wahrscheinlich erfüllen. Und so sage ich es auch durch das Bordmikrofon an. Während der Fahrt nach Westen reißen die Wolken etwas auf, die Sonne kommt zum Vorschein und zaubert die typischen nordischen Lichtstimmungen auf die Landschaft. Wir sehen am Straßenrand ein paar Rentiere, der Busfahrer verlangsamt die Fahrt, Gelegenheit für ein paar Fotos. Schließlich erreichen wir den Abschnitt der E10, welcher zum Torneträsk hinunter führt. Ich halte nach einem Beobachtungsplatz Ausschau, sehe dann auch einen und lasse dennoch nicht anhalten. Im Moment ist die Sonne wieder hinter den Wolken und wir können nicht einmal erahnen, wo sie gerade steht. Meine Ahnung sagt mir, dass sie beim ersten Kontakt möglicherweise noch hinter dem Berghang auf der linken Seite sein wird. Ich schaue mir die Berge nördlich des Torneträsk an; deren Winkelhöhe ist geringer als befürchtet und darüber liegen Streifen mit klarem Himmel. In einen solchen Bereich müssen wir die Sonne bugsieren und zugleich sicherstellen, dass sie beim Beginn des Transits auch wirklich über den Bergen steht - keine leichte Aufgabe auf einer Strecke, die niemand von uns kennt. Das wird jetzt wirklich ein verschärfstes Pokerspiel ... aber ich denke nicht einmal daran, dass wir es verlieren könnten. Es ist genau die gleiche Situation wie 2005 in Spanien – ohne es rational begründen zu können, habe ich die absolute Gewissheit und den Willen, dass am Schluss der Erfolg stehen wird.

Als ich an einer Parkbucht über dem See kurz halten möchte, weist Mike, unser Fahrer, darauf hin, dass es einige Kilometer weiter einen höher gelegenen Parkplatz gäbe. Doch der erweist sich dann als ungeeignet, weil die Sonne von hier aus hinter einem Berg verschwinden würde. Zudem wird es nach Westen hin immer heller, also fahren wir weiter. Dann erreichen wir Abisko. Theoretisch könnten wir mit dem Sessellift auf den Berg fahren. Doch abgesehen davon, dass das mit den Teleskopen schwierig wäre, hängen ganz knapp über dem Berg Wolken, in die wir geraten könnten. Das ist ganz sicher keine Alternative. Ich blicke regelmäßig auf die Uhr des Herrn, der seit einiger Zeit neben mit vorne im Bus hockt, und gleiche die Zeit jeweils mit den Entfernungsangaben nach Riksgränsen ab. Die kleine Siedlung befindet sich auf der Westseite des Björnfjell direkt an der Staatsgrenze.
Doch ich bleibe beim systematischen Vorgehen und starte zunächst noch einen Versuch am Skiresort Björkliden. Dort thront hoch über der E10 ein Hotel; von da oben sollte man die gewünschte freie Aussicht haben. Erst als wir ankommen, sehen wir, dass der Hang noch weiter hoch geht. Ich steige aus und laufe einen Feldweg hinauf, nur um nach 200m festzustellen, dass hinter der nächsten Kuppe andere folgen. Das ist es nicht, wir fahren weiter.
Schon bald windet sich die E10 über ein paar Kehren auf das etwa 530m hoch gelegene breite Plateau. Blauer Himmel empfängt uns, aber auch eine Bergkette im Norden, die sich der Sonne entgegen reckt. Einige Kilometer weiter steht letztere endlich über einem Bergsattel, doch just hier versperren uns ein paar Moränenhügel rechts der Straße die Sicht. Immerhin ein Anlass, mit ein paar Worten den Charakter eines solchen Plateaufjells zu schildern. Als wir die Moränenkette passiert haben, finden wir zunächst keinen geeigneten Beobachtungsplatz. Dann kommen links ein paar Gebäude in Sicht, eine Piste zweigt dorthin ab. Ich checke die Lage kurz, blicke auf die Uhr und lasse Mike noch einmal einen Kilometer weiterfahren. Wir müssen jetzt bereits unmittelbar vor der Grenze sein, die Straße führt wieder abwärts. An dieser Stelle haben wir unser Blatt ausgereizt, das letzte Ass gezogen. An den Gebäuden, die wir gerade passiert haben, wird unser Beobachtungsort sein. Es handelt sich um eine Bahnstation namens Vassijaure, vor der wir jetzt halten, etwa 25 Minuten vor dem 1. Kontakt. Das Pokerspiel ist gewonnen, wir haben den einzig möglichen und fast perfekten Ort gefunden. Wir werden den Venustransit von hier aus beobachten können, auch wenn die Sonne unvermeidlich für einige Zeit hinter einem Berg verschwinden wird.

Unsere Fahrtroute zum Beobachtungsort
Unsere Fahrtroute zum Beobachtungsort

Jeder baut jetzt seine Geräte auf; einige eilen zu einem wenige hundert Meter nördlich gelegenen Hügel. Dort steht man zwar etwas höher, befindet sich aber auch etwas näher an den störenden Bergen. Die Mitternachtssonne wandert für mehrere Stunden fast parallel am Horizont entlang, aber eben nur fast. Sie wird bis zur wahren Mitternacht noch etwas tiefer sinken. Jetzt geht es um jede Bogenminute, wenn wir den ersten Kontakt erwischen wollen. Plötzlich wird klar, wie knapp das wird. Ich schicke einige Leute, die in meiner Nähe stehen, zu einem Hügelchen am Ende des Bahnsteigs, dort, wo die Schienen in einem Tunnel verschwinden. Ich schnappe mein Fotostativ, auf dem einstweilen die Kamera sitzt, und folge ihnen. Dann sehe ich, dass jemand auf die Böschung südlich der Bahngleise gestiegen ist; dort steht man noch etwas höher. Ich entschließe mich, auch da hochzugehen, ein weiterer Teilnehmer folgt. Es ist jetzt Mitternacht, noch 4 Minuten bis zum ersten Kontakt.

MITTWOCH, 06.06.2012

Die Sonne hat einen Einschnitt zwischen 2 Bergen erreicht, doch jetzt schiebt sie sich unaufhaltsam hinter den zweiten Berg. Zum Glück wird sich die Venus im oberen Teil der Sonnenscheibe befinden. Wir machen jetzt Fotos, dann meldet mein Nachbar, dass es die Venus gesichtet habe. 1, 2 weitere Minuten vergehen, und schon ist die Sonne verschwunden. Wir gehen langsam zum Bus zurück, der vor der Bahnstation steht. Nach und nach treffen auch die anderen ein. Einige haben die Venus unmittelbar nach dem Kontakt erwischt, andere nicht, weil sie ein paar Meter zu tief standen. Wer Erfolg hatten, bringt sensationelle Fotos mit, auf denen die Sonne mit der Venus davor halb hinter dem Berg steht. Doch alle sind glücklich, der Beobachtungsort mit der Kulisse aus verschneiten Bergen ist sensationell. Zugleich ist die Situation auch etwas bizarr: 26 überwiegend recht erwachsene Menschen sind durch die Nacht gerast, um mitten im Outback einem kleinen schwarzen Punkt vor der Sonne aufzulauern.
Jetzt ist erst einmal Zeit, sich der mitgebrachten Verpflegung zu widmen. Ich hole die Dose mit Angis Venustransit-Keksen raus und reiche sie herum. Auf der Nordseite der Bahnstation befindet sich ein Felsen, auf dem nun einige ihre Instrumente aufbauen; ich taufe den Hügel für mich "Feldherrnhügel". Als wir ankamen, stand dort ein Herr mit seinem Teleskop. Nun ist er weggefahren – vielleicht hat er sich durch uns gestört gefühlt? Inzwischen wird diskutiert, wann die Sonne wieder hinter dem Berg zum Vorschein kommen wird. Die meisten tippen auf etwa 02:00 Uhr. Eine andere Frage ist, ob das Wetter halten wird. Über einem Berg im Südosten steht eine Föhnmauer, und aus dieser Richtung ziehen Altocumuli nach Norden hinüber. Andererseits sichte ich über den Bergen, hinter denen die Sonne sich zur Zeit verbirgt, ein paar Lenticularis – ein sicheres Zeichen, dass tatsächlich eine - uns willkommene - lokale Föhnsituation besteht. Davon merken wir freilich selber nichts, denn es ist fast windstill. Neben den Föhnfischen gibt es weitere, eher unauffällige atmosphärische Erscheinungen zu verzeichnen: ein Schattenstrahl und leichtes Irisieren an kleinen Wolken, die über den Bergen im Norden und damit in unmittelbarer Sonnennähe stehen.
Auf der Bahnstrecke herrscht auch nachts Verkehr, mehrere Erzzüge, jeweils mit 2 Lokomotiven und 68 Waggons fahren vorbei, dazu ein normaler Güterzug, der für einige Zeit hier hält. Die Erzbahn ist streckenweise eingleisig, die Bahnstation ist eine Ausweichstelle.
Irgendwann gehe ich auf die Rückseite des Bahnhofs, um dort etwas zu erledigen. Unvermittelt scheint mir die Sonne ins Gesicht – es ist 02:16 Uhr.

Nun herrscht gespannte Ruhe, die meisten haben ihre Geräte neben dem Bus auf dem Bahnhofsvorplatz aufgebaut und beginnen mit ihren Reihenaufnahmen. Zum Einsatz kommen neben Refraktoren mit Sonnenfiltern auch mehrere Sonnenteleskope, welche nur das Hα-Licht ins Okular lassen. 2 Teilnehmer projizieren das Sonnenbild mit dem Feldstecher auf eine Pappfläche. Die Sonne wird jetzt, während sie ganz allmählich höher steigt, zunehmend kräftiger; es ist Zeit, mein geliehenes Röhrchen aufzubauen. Da ich es nur noch auf das Stativ schrauben muss, ist es rasch einsatzbereit. Das Bild ist genauso scharf wie beim Test am Nachmittag. Doch entsprechende Fotografien davon zu bekommen, ist schwieriger, denn ich habe ja jetzt kein Stativ, sondern muss aus der freien Hand knipsen. Das ginge noch, aber das Fokussieren auf die Projektionsfläche gestaltet sich schwierig. Für ein paar Belegfotos und –videos sollte es aber reichen.
Für die meisten stellt sich früher oder später die Frage der Standortverlagerung, denn die Sonne wird hinter dem Bahnhofsgebäude verschwinden. Einige haben das frühzeitig antizipiert und auf dem bereits erwähnten Feldherrnhügel Position bezogen. Dort ist inzwischen auch der vorher entschwundene alleinreisende Herr wieder aufgetaucht. Wie sich herausstellt, ist er ebenfalls Deutscher. Er kannte sogar unser Reiseprogramm und hatte bereits vermutet, dass wir angesichts der Wetterlage nicht auf dem Luossavaara beobachten würden. Freilich konnte er kaum ahnen, hier im Outback auf uns zu stoßen. Er war vorhin auch nicht vor uns geflüchtet, sondern hatte sich nach alternativen Beobachtungsplätzen umgesehen – offenbar ohne Erfolg, denn nun ist er wieder bei uns.
Ich verlagere meinen eigenen Standort zunächst nur um etwa 20 Meter, später ziehe ich dann wie die meisten aus der Gruppe auf den kleinen Parkplatz vor dem Feldherrnhügel um.

Während die Nacht voranschreitet, wird das Wetter immer besser und angenehmer. Die Temperatur steigt, es ist fast windstill, einige nehmen ein Sonnenbad. Und entgegen manchen Befürchtungen sind keine Stechmücken unterwegs. Was jedoch fehlt, ist die unwirkliche Ruhe, die ich von anderen Aufenthalten im Hochfjell oder in den isländischen Wüsten kenne. Wir befinden uns hier noch knapp unterhalb der Baumgrenze, und es sind zahlreiche Vögel zu sehen und zu hören, u.a. Drosseln, Schneeammern, Sturmmöwen, Küstenseeschwalben und sogar ein Graureiher. Während die Nacht voranschreitet, mache ich immer wieder Rundgänge über das Gelände, plaudere mit den Mitreisenden, schieße Fotos und drehe das eine oder andere Video. Spätestens nach der Transitmitte, die gegen 03:30 Uhr erreicht ist, macht sich etwas Müdigkeit breit, man redet miteinander, macht nur noch gelegentlich Fotos. Das ist aber auch ganz typisch für eine Transitbeobachtung – niemand steht 7 Stunden hinter seinem Teleskop. Diejenigen, die eine komplette Dokumentation des Ereignisses planen, erledigen dies per automatischer Kamerasteuerung. Erst als der 3. Kontakt näher rückt, nimmt die Spannung wieder zu. Plötzlich ist es ganz still auf dem Gelände. Ich versuche, den 3. Kontakt durch Fotos und Videos von der Projektionsfläche zu dokumentieren. Nun erweist sich die Notwendigkeit der ständigen Nachführung doch als hinderlich. Aber irgendwie komme ich mit viel Improvisation zurecht. Mit bloßem Auge glaube ich einen Tropfeneffekt zu sehen – nicht verwunderlich bei dem Billig-Equipment. Doch später ist davon auf den Fotos nichts zu entdecken. Vermutlich haben mir die Augen aus Übermüdung einen Streich gespielt.
Unaufhaltsam wandert die Venus aus der Sonne heraus. Ich kann sie bis 1 Minute vor dem 4. Kontakt in der Projektion verfolgen, andere sehen sie durch Sonnenfilter bis zum 4. Kontakt. Ich habe bereits bei meiner letzten Runde vor dem 3. Kontakt um raschen Abbau nach Ende des Transits gebeten, weil wir ja noch gut 90 Minuten Fahrt vor uns haben. Sehr rasch sind denn auch die Gerätschaften im Bus verstaut. Dann versammeln sich noch einmal alle auf dem Parkplatz vor dem Feldherrnhügel zum obligatorischen Gruppenfoto. Netterweise bietet unser deutscher Mitbeobachter seine Hilfe an, sodass auch die jeweiligen Fotografen mit aufs Foto kommen. Wir verabschieden uns von dem freundlichen Herrn, zumindest vorerst, denn er wird nachher mit der gleichen Maschine nach Stockholm fliegen wie wir.

Nach der Abfahrt reiche ich die Dose mit den letzten Transitkeksen herum. Dann herrscht sehr rasch Ruhe im Bus; die meisten schlafen wohl einfach ein. Ich mache noch ein paar Fotos und banne die bekannte Bergformation Lapporten bei Abisko aufs Bild. Auch hier am Torneträsk ist der Himmel jetzt völlig klar. Später stellt sich heraus, dass die bekannte schwedische Eclipse Chaserin Tora Greve den Transit bei Björklinden in seinem ganzen Verlauf beobachten konnte; wohl nicht oben auf dem Hügel, den wir gescoutet hatten, sondern unten an der E10. Ein Brite ist mit dem Sessellift in Abisko hochgefahren und hat davon ein sehenswertes Video gedreht. Irgendwann schlafe ich auch ein und werde erst kurz vor Kiruna wieder wach. Hier ist der Himmel immer noch weitgehend bedeckt. Wie gut, dass wir ins Gebirge gefahren sind.
Zwischenzeitlich hat man auf meine Bitte für unseren Fahrer Trinkgeld gesammelt, das er sich redlich verdient hat. Ich bedanke mich im Namen der Gruppe bei ihm und überreiche es ihm dann. Nachdem ich kurz noch den weiteren Verlauf des Vormittags bis zum Rückflug erläutert habe, sind wir auch schon am Hotel.
Vom Bus geht es sofort zum Frühstücksbuffet. Die meisten ziehen sich rasch zurück, um wenigstens etwas Ruhe zu finden. Ich drehe noch eine Runde mit der Kamera durch das Hotel, um meine Fotodokumentation des Hauses abzuschließen. Im Frühstücksraum treffe ich auf die einzigen Gäste, die nicht zu unserer Gruppe gehören. Ich hatte gestern bereits mit dem deutschen Pärchen gesprochen und dabei erfahren, dass sie auch wegen des Venustransits hier sind. In der letzten Nacht waren sie am Luossovaara, aber nicht auf dem Gipfel, sondern an der Stelle, wo der steile Anstieg der Piste beginnt. Dort haben sie durch eine Wolkenlücke vom ersten Kontakt an ungestört eine Stunde lang den Transit beobachtet. Danach sind sie zum Hotel zurückgekehrt, weil sie nicht die ganze Nacht durchmachen wollten. Sie haben sich dann der Wecker auf etwa 4 Uhr gestellt, nur um festzustellen, dass es sich ganz zugezogen hatte. Als sie um gegen 7 wieder wach wurden, schien die Sonne und der Transit war vorbei, Also wäre auch der Plan aufgegangen, den Beginn des Transits auf dem Luossavaara und das Ende am Hotel zu beobachten. Doch dann hätten wir das Erlebnis des Chasings und die Beobachtung in der beeindruckenden Landschaft verpasst.

Ich schlafe wiederum nicht, sondern poste ein paar Fotos der Nacht auf den Twitpic-Account, um meinen Livebericht aktuell zu halten. Dann schaue ich mich ein wenig um, was schon an Meldungen zum Venustransit eingelaufen ist, Wie erwartet war es an der norwegischen Küste zumindest bis Hammerfest hinauf klar. In Deutschland standen die meisten unter Wolken, nur im Nordosten, so auf Rügen, war es klar. Daniel Fischers kleine Bonner Gruppe meldet einen Erfolg aus Rhodos. Es ist jetzt schon 11 Uhr; ich dusche rasch, zerlege den Refraktor wieder in seine Einzelteile, packe meine Sachen zusammen und checke aus.
Auf der kurzen Fahrt zum Airport verabschiede ich mich von der Gruppe, die sich bereits am Flughafen trennen wird, denn zwei bleiben hier und fahren eine Woche mit dem Mietwagen durch Lappland. Nachdem ich mein Gepäck abgegeben habe, gehe ich noch einmal vor das Flughafengebäude und quatsche etwas mit dem deutschen Pärchen aus dem Hotel, das ebenfalls mit unserer Maschine abreist. Es ist wie auch sonst bei Sonnenfinsternis-Reisen: nach dem Event verlassen die Beobachter geradezu fluchtartig das Zielgebiet.
Den Flug nach Stockholm verschlafe ich ziemlich komplett. Seit Sonntag habe ich insgesamt nur etwa 11 Stunden geschlafen, wenn ich das Nickerchen im Bus mitrechne.
Obwohl die Reise kurz war und die Teilnehmer doch recht unterschiedlich, hat die Gruppe rasch zueinander gefunden und gut harmoniert, so jedenfalls mein Eindruck. Das "Du" hat sich inzwischen recht breit gemacht. In Stockholm trennen sich dann allmählich die Wege, die Hälfte der Gruppe fliegt nach Frankfurt weiter; ein Ehepaar bleibt noch in der schwedischen Hauptstadt, andere fliegen nach Düsseldorf oder Hamburg. Das Warten auf den Flug nach Frankfurt wird mit einem Imbiss überbrückt, auch um die letzten schwedischen Kronen auszugeben. An Bord der Maschine nach Frankfurt bedient eine ausgesprochen nette Stewardess. Aber dieser erfreuliche Anblick schafft es nicht, die Müdigkeit zu besiegen; ich schlafe schon bald wieder ein. Irgendwann landen wir dann in Frankfurt und an der Gepäckausgabe trennen sich die Wege endgültig.

Eine ebenso kurze und intensive Reise ist zu Ende. Sie war etwas abenteuerlicher als geplant und hat dem einen oder anderen zwischenzeitlich ein paar Nerven gekostet. Aber passt diese Tour nicht gerade deswegen recht gut in die lange Geschichte der Jagd nach der Venus?

Stefan Krause für Venustransit.de