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REISEBERICHT 2003 (MIT SONNENFINSTERNIS)
PRACHTVOLLE PFERDE (09.06.04)



Schafe blöken, ein Pferd wiehert: Alltagsgeräusche im Farmland am Skagafjörður.


Fahrtroute am 09.06.04
Fahrtroute am 09.06.04 (gelbe Punktierung) und Aufenthalte (dicke gelbe Punkte).
Bitte klicken Sie auf die Karte, um diese in Originalgröße in einem separaten Fenster anzuschauen.


Heute sind im Morgunblaðið gleich 2 Nachberichte zum Venustransit erscheinen, und zwar ein kommentiertes Bild aus Florida auf der Titelseite und ein Bericht aus Island auf Seite 4.

In Mitteleuropa konnte der Transit bei bestem Wetter fast überall beobachtet werden, entsprechend finden sich im Web heute zahlreiche Fotos und Berichte. Das zu sichten und auf Venustransit.de zu verlinken dauert so seine Zeit. Daher breche ich erst gegen 12.30 zu einer weiteren Tour Richtung Skagafjörður auf. Da ich heute noch nichts gegessen habe, unterbreche ich die Fahrt allerdings bereits nach gut 20 Minuten für ein Picknick im Öxnadalur. Dort befindet sich das Wäldchen Jónasarlundur, das zum Gedächtnis an einen Dichter namens Jónas Hallgrímsson angelegt worden ist. Mit dem rauschenden Fluss und den schroffen Bergen im Hintergrund bietet sich hier ein Panorama, das sehr an die Alpen erinnert.

Eyjafjördur
Alpine Landschaft im Öxnadalur.

Die Straße führt weiter über die Öxnadalsheiði. Jenseits der Passhöhe kann man auf der rechten Seite parken und ein Stück weit in die Kotárgil, eine der hier zahlreichen Hangschluchten, hineingehen. Nach einem Abstecher zu einigen weiter südlich gelegenen Farmen kapituliere ich vor dem wieder einmal traumhaften Wetter. Ich nehme auf einer der Buhnen, die den Gletscherstrom Héraðsvötn bändigen sollen, ein ausgiebiges Sonnenbad. Die Buhnen sind zwar neueren Datums, doch diese Region hier um den Skagafjörður ist uraltes Kulturland und Schauplatz mehrerer Sagas. Nicht nur legendäre, sondern auch reale Geschichte hat sich hier abgespielt, so z.B. am 21.08.1238 die Schlacht von Örlygsstaðir, eine wichtige Episode im isländischen Bürgerkrieg. An dieses Ereignis erinnert eine Gedenksäule, die mitten auf einer heute eher friedlichen Wiese steht. Etwas weiter stößt man linker Hand auf eine moderne Kirche bei dem Hof Miklibær, der ich noch einen kurzen Besuch abstatte. Kaum zu glauben, aber es ist bereits 17 Uhr durch. Ich fahre die letzten paar Kilometer nach Varmahlið. In der bekannten Raststätte gibt es auch etwas Warmes zu essen und natürlich den allgegenwärtigen Kaffee. Danach breite ich die heutigen Zeitungsausschnitte zum Venustransit auf einem der Tische aus und fotografiere sie ab. Um kurz nach 18.00 Uhr fahre ich weiter, um das Hinterland entlang des Gletscherflusses zu erkunden. Diese Region ist landwirtschaftlich geprägt, und wie in keiner anderen Gegend Islands dominiert hier die Pferdezucht das Bild. Das weiter nördlich am Fjord gelegene Städtchen Sauðárkrókur gilt als Hauptstadt des Islandpferds und führt es auch im Stadtwappen.

Eyjafjördur
Im Hinterland des Skagafjörður.

Aber selbstverständlich fehlen auch in dieser Gegend weder die Schafe noch mehr oder weniger große Ansammlungen von Autowracks. Als ich an einem kleinen See aussteige, um ein paar besonders pittoreske Blechansammlungen zu fotografieren, werde ich mit ohrenbetäubendem Gekreische empfangen. Hier hat sich eine Kolonie von Lachmöwen angesiedelt, die sich durch meine Anwesenheit offenbar in ihrer Beschaulichkeit gestört fühlen.

Eyjafjördur
Leise rostet das Blech ....

Zwischendurch richte ich meinen Blick immer wieder auf die Tankanzeige, die sich schon seit längerem im roten Bereich befindet. Ich hatte in Varmahlið vergessen zu tanken. Dorthin muss ich jetzt wieder zurück, weil es sonst weit und breit keine Tankmöglichkeit gibt. Mit intensivem Einsatz des Leerlaufs schaffe ich es bis zur rettenden Zapfsäule. Es ist inzwischen weit nach 22 Uhr. Ich beschließe, noch einen Schlenker über die Straße 753 zu machen, die unten durch die Talebene führt, und dann nach Akureyri zurückzufahren.
Die Talebene wird von endlosem Weideland geprägt, über dem der Mælifellshnjúkur thront. Dieser markante 1138 Meter hohe Gipfel ist ein Wahrzeichen der Skagafjörður-Region.

Eyjafjördur
Der Mælifellshnjúkur im Abendlicht.

Auf einer der Weiden - bei genauem Hinsehen handelt es sich um eine typische Buckelwiese - tummelt sich eine große Herde von Pferden, allerdings ziemlich weit weg. Ich parke das Auto am Straßenrand und stelle mich an den Zaun. Islandpferde haben eine gewisse Scheu, sind aber auch neugierig. Wenn man sich ruhig verhält und Geduld hat, nähern sie sich irgendwann. In diesem Fall dauert es 20 Minuten, bis die ersten der prachtvollen Pferde bis auf Streichelentfernung herangekommen sind. Sie lassen sich denn auch gerne die Schnauze und die "puschelige" Nase streicheln. Dabei sollte man freilich hektische Bewegungen vermeiden, sonst verscheucht man die Tiere wieder. Nach einiger Zeit verlieren sie allerdings von sich aus das Interesse - die Neugier ist befriedigt.

Eyjafjördur
Ausgedehnte Pferdeweiden in der Nähe von Varmahlið.

Video (mp4, 4.4mb): Prachtvolle Pferde

Eyjafjördur
Ein Charakterkopf.

Es ist 23.00 Uhr durch, die goldene Nachtsonne steht tief im Norden über dem mächtigen Massiv des Tindastóll - darüber! Hier wäre also auch ein hervorragender und ausgesprochen islandtypischer Beobachtungsort für den Venustransit 2012. Jetzt aber fahre ich erst einmal durch die helle Nacht zurück nach Akureyri.

TEIL 8 DES REISEBERICHTES
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