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WEITES LAND (03.06.04)
GRÜNE STADT (04.06.04)
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SILBERNER FJORD (06.06.04)
HILFREICHE COMPUTER (07.06.04)
VENUSTRANSIT IN ISLAND! (08.06.04)
PRACHTVOLLE PFERDE (09.06.04)
WINZIGE ORTE (10.06.04)

REISEBERICHT 2003 (MIT SONNENFINSTERNIS)
DRITTER TAG (05.06.04)



Vögel am Fjord: Während die Seeschwalben lautstark tschilpen, geben die Eider-Erpel ein leises aber sehr markantes Gurren von sich.


Fahrtrouten 04. und 05.06.04
Fahrtrouten am 04./05.06.04 (gelbe Punktierung) und Aufenthalte (dicke gelbe Punkte).
Bitte klicken Sie auf die Karte, um diese in Originalgröße in einem separaten Fenster anzuschauen.


Wie vorhergesagt ist es heute regnerisch, es soll aber gegen Abend besser werden. Nachdem ich in der Tourist-Information endlich mein Upload getätigt habe (die haben jetzt übrigens auch 3 Rechner), schaue ich mir die Vorhersagen des Icelandic Meteorological Service für Dienstag an. So lautet die Prognose:

"The weather forecast for the next several days Monday and Tuesday: Light winds and fair in most places, but chances of rainshowers in the afternoon in the inland area. Temperature 10 to 16 degrees C in most places. Wednesday: Light easterly or variable winds and fair. Temperature 10 to 15 degrees C, but up to 20 inland. Thursday and Friday: Light winds and becoming overcast and light precipitation in the south. Still warm.

Outlook issued on 5. 6. 2004 at 8:45
Next outlook is due at 17:50
"


Nun ja, schauen wir einmal. Im Unterschied zum letzten Jahr habe ich diesmal nicht den Druck, die erfolgreiche Beobachtung eines Himmelsereignisses für eine ganze Reisegruppe sicherzustellen. Ich werde es stressfrei angehen lassen, wie bei der MoFi vor 4 Wochen, als erst 2 Stunden vorher ein (dann erfolgreicher) Plan gefasst wurde.

Wegen des heutigen Wetters bin ich viel unentschlossener. Nach dem wieder späten Frühstück in der Bakerið gehe ich in die JH zurück, probiere ein paar Sachen mit den Grafikprogrammen aus, fahre noch einmal in die Stadt, um Klebstoff zu holen. Schließlich entscheide ich mich dann doch dafür, in der Umgebung von Akureyri zu bleiben. Zunächst stehen zwei Museen auf dem Programm, nämlich die Luftfahrt-Ausstellung am Airport und das nicht weit entfernt davon gelegene neue Industriemuseum. Beides ganz nett, aber sicherlich eher für Locals interessant, die Erinnerungen an frühere Jahrzehnte in Akureyri wieder aufleben lassen möchten.

Da ich dieses Jahr noch gar kein Bird Watching gemacht habe, fahre ich auf den Damm über den Fjord. Am besten stellt man sein Auto irgendwo neben der Straße ab und bleibt dann darin sitzen. Interessanterweise verhalten sich die meisten Vögel (im Unterschied zu Schafen und Pferden) einem Auto gegenüber indifferent. Sobald man aussteigt sind sie aber auf und davon - oder greifen an (Seeschwalben und Raubmöwen). Und dann braucht man vor allem Geduld, die hier mit ein paar Spießenten (Anas acuta) belohnt wird.
Nächste Station ist der erste kleine Parkplatz auf der östlichen Fjordseite, nur ein paar hundert Meter hinter dem Damm. Ich gehe ein wenig den Hang zum Fjord hinunter, unten auf dem Wasser schwimmen ein paar Eider. Ich gehe zu dem kleinen Wasserfall (Foto im Bericht von gestern) und bleibe eine Weile dort. Aus der Nähe betrachtet ist in Island durchaus nicht alles braun oder grünbraun. Es gibt zahlreiche bunt blühende Kräuter, wenn auch meist nicht so auffällig wie die zur Rekultivierung ausgebrachten Blauen Lupinen.

Lupinen
Aus Alaska stammen die blauen Lupinen (Lupinus nootkatensis), die überall in Island angepflanzt werden, um die Erosion und Wüstenbildung zu stoppen.

Arktische Weide
Diese kleine Weide mit den rötlichen Blüten ist in Island weit verbreitet. Ihre Identifizierung hat den Botanikern jedoch lange Zeit Mühe bereitet. Nach neuesten Untersuchungen handelt es sich um eine Unterart der Arktischen Weide (Salix arctica).

Silberwurz
Ein typischer Bewohner hoher nördlicher Breiten ist die Silberwurz (Dryas octopetala). Ihr edles Aussehen lässt es fast schon ahnen: sie ist mit den Rosen verwandt.


Vom Parkplatz aus kann man übrigens auch die Metallvögel ganz gut beobachten, die auf dem Airport am Fjordende starten und landen. Da das nach 2 Maschinen doch etwas langweilig wird, wende ich mich wieder den gefiederten Vögeln zu. Ein guter Platz dafür ist die alte Fischfabrik in Hjalteyri, etwa 20 km fjordauswärts. Dort war ich bereits mehrfach, so auch im vergangenen Jahr (Bericht). Heute experimentiere ich wieder mit der Videofunktion der Kamera herum, filme die seichte Brandung und einige Eider und Seeschwalben, genieße den Blick über den abendlichen Fjord.

Eider
Eider (Somateria mollissima) sind in Island sehr häufig anzutreffen. Wegen der wertvollen Daunen werden zahlreiche Brutkolonien von den Farmern gehegt.

Eider
Die Küsten-Seeschwalbe (Sterna paradisea) fasziniert durch ihre Flugkünste.

Video (mp4, 4.7mb): Rüttelflug der Seeschwalbe

Nach erfolgreichem Birdwatching steht das Abendessen im Bautinn an und passend zu diesem Tag gönne ich mir eine Portion Svartfugl (Trottellumme). Die wird hier ganz hervorragend zubereitet, auf gedünstetem Gemüse mit Kartoffeln und Preisselbeeren.
Den Kaffee nehme ich nebenan im "Bláa Kannan", dabei kann ich noch ein wenig schauen, was es an neuen Meldungen zum Venustransit gibt.
TEIL 4 DES REISEBERICHTES
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